Landmine Monitor 2024
Erneuter Anstieg der Opferzahlen
Der Landmine Monitor berichtet über die weltweiten Probleme mit Landminen zwischen Mitte 2023 bis Oktober 2024.
Mindestens 5'757 Menschenwurden 2023 durch Landminen oder explosive Kampfmittelreste getötet oder verletzt. Das sind 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Drei Viertel der Opfer gehören der Zivilbevölkerung an, 1'498 waren Kinder. Damit ist die Opferzahl zum neunten Mal in Folge angestiegen.
58 Staaten und Gebieten sind weiterhin mit Landminen verseucht.
Der Einsatz von Antipersonen-Minen durch Nicht-Unterzeichner-Staaten ist weiterhin eine der grössten Herausforderungen für das Verbot von Antipersonen-Minen. Im Berichtszeitraum wurden Landminen setzten die Nicht-Unterzeichner-Staaten Iran, Myanmar, Nordkorea und Russland Minen ein. Auch die Ukraine, die Vertragspartei des Ottawa-Vertrags ist, soll 2022 Landminen in und um Isjum eingesetzt haben, als die Stadt unter russischer Kontrolle stand.
Auch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen setzten Antipersonen-Minen ein, nämlich in Kolumbien, Indien, Myanmar, Pakistan und Palästinensische Gebiete (Gaza) sowie in Ländern der Sahelzone.
94 der 164 Vertragsstaaten der Ottawa-Konvention haben die Vernichtung ihrer Bestände an Antipersonen-Minen offiziell abgeschlossen. Im Mai 2024 meldete die Slowakei, dass sie keine Antipersonen-Minen mehr lagert.
Die Vertragsstaaten haben im Jahr 2023 insgesamt 281,50 km² kontaminiertes Land geräumt und damit 160'566 Antipersonen-Minen vernichtet haben, ein bedeutender Anstieg der geräumten Fläche im Vergleich zu 2022.