Der Landmine Monitor 2022

Landminenverbot nach 25 Jahren: Humanitärer Erfolg getrübt durch neuen Einsatz in der Ukraine und Myanmar - das siebte Jahr in Folge mit hohen Opferzahlen

Der Landmine Monitor berichtet über die weltweiten Probleme mit Landminen und Streumunition und deren Lösungen. Die Berichte beziehen sich auf die letzten abgeschlossenen Jahre; in diesem Fall bezieht sich der Monitor 2022 auf das Jahr 2021.

Kaskadierende globale Krisen wie die COVID-19-Pandemie und ihre Folgen sowie bewaffnete Konflikte in Verbindung mit einer Kürzung der Budgets für humanitäre Hilfe erschweren die Einhaltung der Versprechen des Vertrages zusätzlich.

Während des Berichtszeitraums von Mitte 2021 bis Mitte Oktober 2022 gab es neue Einsätze von Antipersonenminen durch Myanmar und Russland, die dem Minenverbotsvertrag nicht beigetreten sind. Russland beispielsweise hat seit seinem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 zahlreiche Antipersonenminen eingesetzt. Dies hat zu einer noch nie dagewesenen Situation geführt, in der ein Land, das dem Minenverbotsvertrag nicht beigetreten ist, diese Waffe auf dem Gebiet eines Vertragsstaates einsetzt.

Im Jahr 2021 wurden mindestens 5'544 Menschen verletzt oder getötet. Die meisten der erfassten Opfer waren Zivilisten, die Hälfte davon Kinder.

Die Vertragsstaaten meldeten für 2021 die Räumung von mindestens 132,52 km² kontaminiertem Land und die Zerstörung von mehr als 117'000 Antipersonenminen. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2020 146,04 km² geräumt und etwa 135 000 Minen zerstört.

Risikoaufklärung für die von Antipersonenminen betroffene Bevölkerung wurde 2021 in mindestens 30 Vertragsstaaten durchgeführt.

Dreiundzwanzig Vertragsstaaten haben Fristen für die Erfüllung ihrer Räumungsverpflichtungen nach Artikel 5 vor oder spätestens 2025, während für neun Vertragsstaaten Fristen nach 2025 gelten. Nur sehr wenige scheinen auf dem richtigen Weg zu sein, diese Fristen einzuhalten. Nur Sri Lanka und Zimbabwe scheinen ihre Räumungsfristen einhalten zu können.

Im Jahr 2021 sank die weltweite Unterstützung für Minenräumung um 7 % (44,6 Mio. USD), wobei Geber und betroffene Staaten insgesamt 598,9 Mio. USD an internationaler und nationaler Unterstützung für Minenräumung bereitstellten.

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