Landmine Monitor 2023

Trotz steigender Opferzahlen auch erfreuliche News

Der Landmine Monitor berichtet über die weltweiten Probleme mit Landminen. Der aktuelle Monitor bezieht sich auf das abgeschlossene Jahr 2022.

Der Monitor weist für Oktober 2023 in 60 Staaten und Gebieten eine Bedrohung durch Antipersonen-Minen aus.

2022 stieg die Zahl der Minen-Opfer auf mindestens 4’710 (2021: 3'693). Davon gehören 85% der Zivilbevölkerung an, beinahe die Hälfte waren Kinder (1.071). 

Auch wenn die Opferzahl gegenüber dem Vorjahr (3'693) gestiegen ist, zeigt sich doch gegenüber früher ein deutlicher Rückgang. Bis 2000 ging man von bis zu 26’000 jährlichen Opfern von Landminen aus. 

Der weltweite Bestand an Landminen ist ebenfalls gesunken. 1999 schätze der Monitor den Bestand in Staaten, die das Ottawa-Abkommen nicht ratifiziert haben, auf über 160 Millionen Landminen. Heute geht man davon aus, dass in 30 der 33 Nicht-Unterzeichner-Staaten maximal 50 Millionen Minen lagern. Mehr als 55 Millionen Antipersonen-Minen aus Lagerbeständen konnten zerstört werden. 

Wie in den Vorjahren stellte der Einsatz neuer Antipersonen-Minen durch Nicht-Vertragsstaaten wie Russland und Myanmar sowie durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen in Indien, Kolumbien, Myanmar, Thailand und Tunesien eine der grössten Herausforderungen für das Verbot von Antipersonen-Minen dar. Der Einsatz von Antipersonen-Minen durch den Vertragsstaat Ukraine ist ebenfalls eine Herausforderung. Die Ukraine hat sich verpflichtet, eine Untersuchung dazu durchzuführen.

Der Monitor zählt 12 Länder zu den aktiven Produzenten von Antipersonen-Minen, darunter Indien, Iran, Myanmar, Pakistan, Russland und neu auch Armenien.

2022 wuchs die Summe, die global für Minenaktionsprogramme investiert wurde, auf 913,5 Mio. US-Dollar. Das ist beinahe eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr (2021: 314,5 Mio. US-Dollar). Dieser Anstieg lässt sich mit massiven Programmen in der Ukraine erklären, in den übrigen Ländern sank die Finanzierung hingegen eher. 2022 wurden mindestens 219,31 km² Land geräumt und 169’276 Minen entschärft (2021: 117’000 Minen auf 132,52 km² Land).

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