Cluster Munition Monitor 2023

2022 wurden weltweit 1.172 Menschen durch Streumunition getötet oder verletzt. Es ist die höchste Zahl von Opfern seit 2010, dem Jahr der Unterzeichnung der Oslo-Konvention. Diese verbietet den Einsatz, die Herstellung, die Weitergabe und die Lagerung von Streumunition. Die USA, Russland und die Ukraine sind der Konvention nicht beigetreten.

Aktuell zählt die Oslo-Konvention 112 Vertragsstaaten. 12 weitere haben sie unterzeichnet, die Ratifizierung steht aber noch aus. Südsudan trat der Konvention als letztes Land im August 2023 bei, zuvor hatte Nigeria im Februar 2023 ratifiziert.

Seit dem Übereinkommen im Mai 2008 hat es keine Berichte oder Vorwürfe zu neuen Einsätzen von Streumunition durch einen Vertragsstaat gegeben. In Nicht-Vertragsstaaten wurde im Berichtszeitraum (August 2022 bis Juli 2023) der Einsatz von Streumunition verzeichnet, in der Ukraine im grossen Umfang sowohl von den russischen wie auch den ukrainischen Streitkräften, aber auch in Myanmar und Syrien.

Die meisten Opfer (890) forderten Streumunition-Angriffe in der Ukraine. 185 Menschen wurden durch Streumunition-Reste (Blindgänger) verletzt oder getötet. 95 % aller vom Monitor erfassten Opfer stammen aus der Zivilbevölkerung. Besonders Kinder sind gefährdet, sie machen 71% der Opfer aus.

Weltweit sind 29 Länder und andere Gebiete durch Streumunitions-Rückstände kontaminiert oder stehen im Verdacht, kontaminiert zu sein. 

Rund 93 km² Land, das mit Streumunition verseucht war, wurde 2022 in den Vertragsstaaten geräumt und 75.725 Streumunitions-Rückstände beseitigt (2021: 61km² geräumt, 81.000 Reste). 

Ausser Somalia haben alle kontaminierten Vertragsstaaten eine Verlängerung ihrer ursprünglichen Räumungsfristen beantragt, darunter Irak bis 2028 und Mauretanien bis 2026. Erfahren Sie mehr im Monitor.

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